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Zwei neue Flachbrunnen helfen mit, die Kapazitäten vor Ort rechtzeitig an den Bedarf anzupassen

Günzburg. Für die meisten Menschen in Deutschland ist es selbstverständlich, mit der Öffnung ihres Wasserhahns sofort auf sauberes Trinkwasser zurückgreifen zu können. Dass dies nicht überall der Fall ist, belegen deutschlandweit immer wieder Medienberichte über Versorgungsprobleme. Durch Verunreinigungen war und ist es den Bürgern oft über einen längeren Zeitraum hinweg nicht möglich, sauberes Trinkwasser für den Gebrauch zu entnehmen. In der Großen Kreisstadt Günzburg kennt man diese Probleme bislang nicht. Damit dies auch in den kommenden Jahrzehnten nicht geschieht, haben Oberbürgermeister Gerhard Jauernig sowie Lothar Böck, Vorstand der Stadtwerke Günzburg, rechtzeitig und mit einem Bündel an Maßnahmen vorausschauend die Weichen für die Zukunft gestellt. Eines dieser Vorhaben steht nun vor der Umsetzung: Der Bau von zwei neuen Flachbrunnen für die Wassergewinnung.

Die Stadt Günzburg erlebt in den zurückliegenden Jahren einen hohen Bevölkerungszuwachs und einen steigenden Bedarf an Wasser, der auch durch die gewerbliche Entwicklung auf dem Gemarkungsgebiet der Kreisstadt bedingt ist. 2021 haben die Stadtwerke ein Konzept erarbeitet, dass die Versorgungssicherheit der Stadt für die nächsten zwei Jahrzehnte stärken und sichern soll. Dabei werden Schutzgebiete, Brunnenressourcen, Aufbereitungsanlagen, Hochbehälter und das Leitungsnetz betrachtet und bei Bedarf nachhaltig erneuert und unterhalten. „Um den jährlichen Wasserverbrauch von derzeit rund 2,5 Millionen Kubikmetern sowie die zusätzlichen Bedarfe zu sichern, setzen wir viele Maßnahmen um. Dazu gehört auch die Errichtung von zwei neuen Flachbrunnen“, sagt Lothar Böck.

Die beiden zu ersetzenden Flachbrunnen im Auwald stammen aus den 1950er-Jahren und haben aufgrund ihres Alters an Leistungsfähigkeit verloren. Sie liegen teilweise im gleichen Anstrombereich mit weiteren vorhandenen Brunnen, erklärt der Stadtwerke-Chef weiter. Die beiden neuen leistungsfähigeren Flachbrunnen haben eine Tiefe von rund fünf bis zehn Metern. „In den beiden vergangenen Jahren wurden umfangreiche Untersuchungen hinsichtlich des bestmöglichen Standortes vorgenommen und bereits Gespräche mit den zuständigen Genehmigungsbehörden geführt. Es wurden zwei sehr gute Standorte innerhalb des Schutzgebietes gefunden“, sagt Lothar Böck. Der Bau der neuen Flachbrunnen ist ab dem Herbst 2026 vorgesehen, bis dahin erfolgen noch die Ausarbeitung der Detailplanung und das abschließende Genehmigungsverfahren. Die Baukosten betragen rund 1,9 Millionen Euro.

In Günzburg gibt es aktuell elf Brunnen, davon vier Flachbrunnen, fünf Tiefbrunnen und zwei Artesische Tiefbrunnen. Gefördert wird aus unterschiedlichen Grundwasserstockwerken aus Tiefen bis zu 260 Metern. Die Förderung und Aufbereitung von Frischwasser ist mit einem hohen Grad an Qualitätssicherheit verbunden und bedeutet zugleich, dass in die technischen Anlagen permanent investiert werden muss, um die gesetzlichen Standards gewährleisten zu können.

Neben dem Bau der zwei Flachbrunnen ist vorgesehen, die Wasserspeicherung in den Hochbehältern mittelfristig durch Ergänzungsbauten zu vergrößern und den Gegebenheiten anzupassen. Parallel dazu erfolgt die Ertüchtigung des mehr als 160 Kilometer langen Leitungsnetztes. „Insgesamt werden in den kommenden Jahren in all diese Maßnahmen zur Aufrechterhaltung und Modernisierung dieser lebenswichtigen Infrastruktur mehrere Millionen Euro investiert“, sagt Lothar Böck.

Die Bedeutung dieser Investitionen hebt Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig hervor: „Wasser ist ein hoch qualitatives Lebensmittel, das strengen Untersuchungen unterliegt. Wie wichtig eine geordnete Trinkwasserversorgung für eine Stadt ist, zeigt sich für die Bürgerinnen und Bürger erst dann, wenn im Zuge von Rohrbrüchen kurzfristig Ausfälle entstehen. Damit das nicht passiert und wir die Menschen in Günzburg wie gewohnt auch in den nächsten Jahrzehnten mit dem Lebensmittel Wasser zu top Konditionen und in bester Qualität beliefern zu können, investieren wir kontinuierlich in die Wasserversorgung.“

2006 wurde beispielsweise eine Wasseraufbereitungsanlage am Waldbad für rund 4,5 Millionen Euro errichtet, die zweite Aufbereitungsanlage wurde 2011 mit einem Aufwand von circa 1,5 Millionen Euro saniert. 2012 ist die Druckerhöhungsanlage im Stadtteil Birket für mehrere hunderttausend Euro erneuert worden. in den Jahren 2016/2017 wurde ein Hochbehälter mit einem Speichervolumen von 2000 Kubikmeter Wasser für rund 580.000 Euro saniert.

Text & Foto: Michael Lindner, Stadt Günzburg

Günzburg investiert kontinuierlich in eine sichere und qualitativ hochwertige Wasserversorgung. So werden nun zwei der von außen unscheinbaren Flachbrunnen durch leistungsfähigere Anlagen ersetzt.

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