Günzburg. Deutschlandweit findet am Sonntag, 23. Juni 2024, bereits zum achten Mal der Tag der Daseinsvorsorge statt. Tagtäglich und rund um die Uhr sind in ganz Deutschland Menschen in kommunalen Unternehmen und Gemeinden für die kommunale Daseinsvorsorge im Einsatz und halten so Deutschland am Laufen. Die Zeiten sind nicht einfach. Multiple Krisen und der Klimawandel mit all seinen Folgen wie beispielsweise Starkregenereignisse und Dürren aber auch das Hochwasser Anfang Juni in Günzburg bleiben zu bewältigende Herausforderungen. Bei jeder dieser Aufgaben stellt auch der Fachkräftemangel ein immer größer werdendes Problem dar.
Lothar Böck, Vorstand der Stadtwerke Günzburg, sagt anlässlich des Tages der Daseinsvorsorge: „Lokale Wasserver- und -entsorger sind und bleiben systemrelevant und müssen gerade deshalb in kommunaler öffentlicher Hand bleiben. Dies zeigt sich vor allem in Krisenzeiten oder bei Naturkatastrophen wie beim Hochwasser Anfang Juni. Die örtlichen Wasserver- und -entsorger sind mit ihren umfangreichen Aufgabenbereichen in erster Linie für die Menschen vor Ort da. Hierzu braucht es aber auch die notwendigen qualifizierten Fachkräfte und das wird mittlerweile immer schwieriger.“
Das verheerende Hochwasser Anfang Juni hat in der Region vielerorts massive Schäden hinterlassen. An manchen Orten musste die Trinkwasserversorgung eingeschränkt oder zum Teil ganz eingestellt werden. Sei es, weil Brunnen im vom Hochwasser betroffenen Gebiet liegen oder aber weil Verkeimungen im Leitungsnetz aufgrund von Rohrbrüchen zu befürchten waren. Auch wurden in manchen Bereichen vorsorglich Abkochgebote erteilt, um die Bevölkerung vor Verkeimungen zu schützen. In der Großen Kreisstadt Günzburg selbst konnte die Qualität des Trinkwassers während des Hochwassers immer aufrechterhalten werden. Nicht zuletzt dadurch, da frühzeitig die Flachbrunnen außer Betrieb genommen und auf die Entnahme von Wasser aus den beiden Tiefbrunnen umgestellt wurde. Auch bei der Menge kam es durch diese vorausschauende Planung zu keinen massiv spürbaren Einschränkungen für die Bevölkerung. Gerade in Krisenzeiten ist eine funktionierende Wasserversorgung enorm wichtig und unentbehrlich, denn sauberes Trinkwasser wird von den Menschen immer benötigt.
Dasselbe lässt sich auch bei der Abwasserbeseitigung feststellen. Das verdeutlicht der Vorfall in der Kläranlage am 9. Juni: Wie berichtet, wurden dort eine riesige Menge an Heizöl (10.000 Liter) festgestellt, die von Unbekannten verbotenerweise in das öffentliche Abwassernetz eingeleitet wurde. Nur durch das schnelle Eingreifen des Kläranlagenpersonals und dem darauffolgenden schnellen Abpumpen des Wasser-Öl-Gemisches konnte ein riesiger Schaden für die Kläranlage abgewendet werden. Ein mögliches Absterben der Bakterien in der biologischen Reinigungsstufe, welche für die biologische Reinigung des Abwassers benötigt werden, konnte gerade noch verhindert werden.
Wie alle anderen Gemeinden und Städte ist Günzburg auf eine reibungslos funktionierende und jederzeit verlässliche Wasserver- und Abwasserentsorgung angewiesen. Dafür sind die Stadtwerke da und sorgen sowohl für die Bereitstellung des Grundnahrungsmittels Nummer 1 – dem Trinkwasser – als auch für die umweltgerechte Reinigung sowie Entsorgung des entstehenden Abwassers. „Hierzu modernisieren wir stetig unsere Technik, um den Aufgaben und Anforderungen gerecht zu werden“, teilt Stadtwerke-Vorstand Lothar Böck mit. Bedauerlicherweise sind Extremwetter wie Hochwasser, Starkregen und langanhaltende Hitzeperioden/Dürren keine Ausnahmeerscheinungen, sondern häufen sich immer mehr. Auch hier besteht die große Herausforderung, die Infrastruktur auf die Zukunft auszurichten.
Trotz dieser Herausforderungen halten die kommunalen Unternehmen Deutschland am Laufen – eben auch in unruhigen Zeiten. Manchmal auch nahezu unsichtbar. Auch bei den Stadtwerken Günzburg sind jeden Tag gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz, um die Menschen in Günzburg zuverlässig mit Trinkwasser zu versorgen und das Abwasser zu entsorgen.
“Am 23. Juni möchten wir deutschlandweit mit dem Tag der Daseinsvorsorge die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren, wie schnell es manchmal passieren kann, dass beispielsweise aufgrund von Wetterereignissen deutliche Einschränkungen in unserem Alltag auftreten können. Kommunale Unternehmen wie die Stadtwerke als Betreiber kritischer Infrastrukturen und Erbringer der Leistungen der Daseinsvorsorge tragen eine besondere Verantwortung und sind auch in schwierigen Zeiten da – für alle!“, sagt Lothar Böck.