Stadtwerke wählen für das neue Modell den verbraucherfreundlichsten Weg
Als Stadtwerke Günzburg gewährleisten wir eine hervorragende Trinkwasserversorgung vor allem durch stetige und vorausschauende Investitionen in die Versorgungssicherheit. Zu diesen millionenschweren Maßnahmen zählen der Austausch alter Wasserleitungen sowie der Bau und die Sanierung von Wasseraufbereitungsanlagen, Hochbehältern oder Druckerhöhungsanlagen. Ab Herbst 2026 sollen wie berichtet neue Flachbrunnen gebaut werden, die die Versorgung der Zukunft unterstützen. Für die Finanzierung gilt grundsätzlich das Kostendeckungsgebot. Das heißt, die Wasser- und Abwassergebühren, die erhoben werden, sollen die Kosten decken.
Die letzte Gebührenkalkulation wurde im Jahr 2022 vorgenommen und sollte den Zeitraum bis einschließlich 2026 abdecken. Ein vierjähriger Kalkulationsrhythmus hat sich in der Vergangenheit bewährt und soll grundsätzlich beibehalten werden. Dieses Vorgehen gewährleistet sowohl eine Planbarkeit und Verlässlichkeit für die Kunden als auch eine solide Basis für das innerbetriebliche Controlling, sagt Vorstand Lothar Böck.
Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen ergeben sich in den Sparten Wasser und Abwasser jedoch deutliche Abweichungen, die eine Fortführung der bestehenden Kalkulation bis Ende 2026 nicht zulassen. „Wir als Stadtwerke Günzburg sehen es als unsere Verpflichtung an, diesen Umstand frühzeitig mitzuteilen und entsprechend zu handeln“, so Lothar Böck.
Um weiterhin einen transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit den Kunden zu gewährleisten, wird der bestehende Kalkulationszeitraum um ein Jahr verkürzt. Gleichzeitig erfolgt eine Anpassung der Gebührenstruktur an die aktuellen Rahmenbedingungen. Ziel ist es, notwendige Änderungen verträglich und nachvollziehbar umzusetzen.
Für die Neufestsetzung der Entgelte standen verschiedene Varianten zur Verfügung, wir haben uns für den verbraucherfreundlichsten Ansatz entschieden: Die vom Verbraucher nicht beeinflussbare Grundgebühr, über die ein Teil der Fixkosten abgedeckt wird, bleibt weiterhin im unteren Bereich. Die Verbrauchsgebühren für Wasser und Abwasser werden hingegen gestaffelt angepasst. Dieses Modell ermöglicht es den Kunden, ihren individuellen Wasserverbrauch zu reflektieren und bei Bedarf anzupassen.
Für den kleinsten Wasserzähler, den die meisten Haushalte nutzen, mit bis zu vier Kubikmetern Durchfluss die Stunde, steigt die Grundgebühr von aktuell 45 Euro moderat auf 54 Euro für die Jahr 2026-2029. Mit der neuen Grundgebühr von 54 Euro liegt die Stadt Günzburg deutlich unter dem zuletzt 2022 ermittelten deutschlandweiten Durchschnitt von 92 Euro.
Die Verbrauchsgebühr erhöht sich von derzeit 1,95 Euro pro Kubikmeter auf zunächst 2,08 Euro (2026) und weiter auf 2,40 Euro pro Kubikmeter (2027-2029). Die Schmutzwassergebühr ändert sich auf zunächst 2,08 Euro pro Kubikmeter (2026) und danach auf 2,45 Euro pro Kubikmeter; das ist deutschlandweit (2022: 2,57 Euro pro Kubikmeter) verglichen ebenfalls unterdurchschnittlich. Die Gebühr für Niederschlagswasser bleibt mit 54 Cent pro Quadratmeter Fläche bis 2029 konstant niedrig. Für einen Vier-Personen-Haushalt erhöht sich die monatliche Gesamtsumme gemäß einer Beispielrechnung der Stadtwerke Günzburg bei gleichem Verbrauch von rund 46 Euro auf zunächst 53 Euro (2026) und danach auf knapp 60 Euro (ab 2027).
„Natürlich freut sich niemand über höhere Gebühren. Dennoch sind wir als zuverlässiger Wasserversorger dazu verpflichtet, die Kosten zu decken und die Gebührenstruktur zu verändern. Es war uns wichtig, die Bürgerinnen und Bürger so wenig wie möglich durch Fixkosten zu belasten. Im Gegensatz zu anderen Kommunen und Versorgern haben wir uns deshalb ganz bewusst für den kundenfreundlichsten Weg entschieden: einer so gering wie möglichen Erhöhung der Grundgebühr“, erklärt Vorstand Lothar Böck. Die neue Gebührenordnung wurde im Verwaltungsrat der Stadtwerke sowie im Stadtrat einstimmig verabschiedet.
Text: Michael Linder, Stadt Günzburg / Sandro Röllig, Stadtwerke Günzburg
Foto: Michael Linder / Stadt Günzburg



